Wenn seit Jahrzehnten eine Einrichtung zum Stadtbild gehört, dann ist allein schon die Vorstellung, dass diese Einrichtung schließen könnte, kaum vorstellbar. Dennoch müssen sich die Stadt Schöningen und der Landkreis Helmstedt mit dem Gedanken abfinden, dass die Tage der Jugendherberge am Elm gezählt sind.
Dieses ist leider das Fazit aus einer hochrangig besetzten Gesprächsrunde um den Landtagsabgeordneten Jörn Domeier. Neben dem Landesgeschäftsführer des Deutschen Jugendherbergwerks Landesverbandes Niedersachsen Norbert Dettmer und Herbergsvater Frank-Carsten Steckhan, nahmen der SPD Kreistagsfraktionsvorsitzende Jan Fricke, der Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses Reinhold Stahl, die Abgeordneten im Großraumverband Gisela Dittmar und Rolf-Dieter Backhauß, sowie Wolfgang Waldau als stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Ausschusses für Bürgerdienste sowie Karsten Bock als Verwaltungsleiter der Stadt Schöningen an dem Gespräch in der Schöninger Jugendherberge teil.
„Wir sind traurig darüber, dass nach vielen Jahrzehnten dieser Ort seine Bestimmung verlieren soll. Aber wir wollen daran mitwirken, dass Schöningen dafür etwas neues erhält.“, so Jörn Domeier nach dem von ihm organisierten Gespräch.
Der Kreistagsfraktionsvorsitzende, Jan Fricke, brachte es auf dem Punkt: „Es ist schade, dass eine etablierte Jugendherberge mit diesem phantastischen Ausblick aufgegeben werden muss. Im Landkreis Helmstedt und Umgebung finden sich viele attraktive Ziele für Gruppen und Familien. Wir starten am Paläon, sehen den Elm mit vielen Rad- und Wanderwegen, die Autostadt ist schnell erreichbar, der Dom und das Musikinstrumentenmuseum in Königslutter am Elm und vieles mehr bietet sich an.“ Allerdings merkt Fricke auch an: „Mehr als der Verzicht auf einen Pachtzins seit Gründung der Herberge, ist aus verschiedenen Gründen nicht drin. Wichtig ist, dass die Beschäftigten an anderen nahegelegenen Herbergen eingesetzt werden können.“
Norbert Dettmar vom Landesverband war froh über diese finanzielle Unterstützung und sagte, dass dennoch seit vielen Jahren kein positiver Deckungsbeitrag geschaffen werden konnte. „Neben Schöningen haben wir auch die Schließung für Bad Sachsa beschlossen. Wir können uns nur noch Häuser leisten, die sofort finanziell tragfähige Lösungen anbieten. Die Krise hat uns mit voller Wucht getroffen und wir müssen die Existenz des Verbandes erhalten und sichern.“
Einer möglichen „neuen“ Jugendherberge mittel- bis langfristig würden alle Anwesenden positiv gegenüberstehen.