Schon heute ist die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum und in städtischen Regionen ungleich verteilt. Aktuell leidet besonders der Helmstedter Südkreis darunter. Dieses Phänomen wird sich in Zukunft aufgrund des demografischen Wandels noch verstärken: „Um dieser Entwicklung zu begegnen und auch zukünftig eine flächendeckende Versorgung mit engagierten Hausärztinnen und Hausärzten sicherzustellen, haben wir nach intensiven Gesprächen die Landarztquote auf den Weg gebracht. Das ist ein wichtiger Impuls für unseren Landkreis Helmstedt“, berichtet der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Jörn Domeier. Der Gesetzesentwurf der Regierungsfraktionen wird bereits im kommenden Plenum eingebracht.
Wer im ländlichen Bereich lebt, hat oft einen weiten Weg in die nächste Hausarztpraxis. Während der Versorgungsbedarf mit einer alternden Bevölkerung steigt, werden im Jahr 2030 etwa 60 Prozent der rund 5000 niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen im ruhestandsfähigen Alter sein. „Auch im Landkreis Helmstedt wissen wir, dass schon jetzt bei der Neubesetzung von Hausarztpraxen große Schwierigkeiten bestehen. Daran ändert auch der Sicherstellungsauftrag der formal zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen nichts.“, erklärt Domeier. Der SPD-Politiker steht im engen Austausch mit seinem Kollegen Oliver Lottke aus dem Cuxland, der als stellvertretender Vorsitzender Mitglied der vom Niedersächsischen Landtag eingesetzten Enquetekommission „Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung in Niedersachsen – für eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung“ war. Die Kommission hatte nach ausführlichen Beratungen und nach Einbeziehung zahlreicher Experten aus unterschiedlichsten Bereichen in ihrer letzten Sitzung am 22. Februar 2021 den Abschlussbericht vorgelegt.
Der nun vorgelegte Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, pro Jahr je 20 Medizin-Studienplätze an den drei niedersächsischen Hochschulstandorten bereitzustellen.