Ein Spaziergang ist eine feine Sache, nicht umsonst hat schon Goethe dazu unvergessliche Lyrik hinterlassen. Ein Spaziergang ist gesund und in netter Gesellschaft nochmal so gut. Aber, und das ist ein großes Aber, ein Spaziergang kann auch für etwas Unschönes zweckentfremdet werden, und das geht mir gewaltig gegen den Strich. Lange habe ich die „Corona-Spaziergänge“ nicht durch zu viel Aufmerksamkeit aufwerten wollen. Dies habe ich nun jedoch nun überdacht, weil die von vielen als rechtsextrem bezeichnete AfD dabei ist, diese Spaziergänge zu kapern. Mit entsprechenden Aufrufen zur Teilnahme am symbolträchtigen Montag möchte sie diese Veranstaltung zu ihrem Erfolg ummünzen.
Wer nun also dem „Spaziergang“ folgt, der folgt der AfD. Für mich ist das keine Option.
Zu bedenken ist stets, dass es sich dabei um eine Randgruppe handelt. Dagegen gehen hierzulande täglich Abertausende zur Impfung oder ließen sich zur Sicherheit testen. So kann man sich selbst optimal schützen und einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Die große Mehrheit weiß also genau, was jetzt zu tun ist und impft und testet munter und mit Zuversicht. Dies gilt es zu unterstützen.
Aus Respekt und auch aus tiefem Mitgefühl mit allen Opfern werde ich ab sofort Kerzen als Zeichen der Solidarität und des Gedenkens vor unseren Rathäusern vor Ort entzünden. Ich freue mich darauf, dass einige Menschen es mir vielleicht gleichtun werden – so können wir etwas Licht und Wärme vermitteln.Jede Unterstützung ist herzlich willkommen! Ein besonderes Dankeschön gilt der Mahnwache in Königslutter, die bereits in dieser Angelegenheit aktiv ist.
Wir wollen uns aber von den eingangs beschriebenen Spaziergängern abgrenzen, denn wir haben nicht dieselben Ziele. Folgen wir also den aktuellen Verfügungen, indem wir Masken tragen und Abstand halten. Lasst uns solidarisch sein, ein kleines Licht setzen und ruhig nach Hause gehen. Ebenso wollen wir uns nicht provozieren lassen: Dafür ist unsere Zeit zu schade.