Unterricht – Pflicht und Recht

Unterrichtsausfall, das gefällt manchem Schüler oder mancher Schülerin sicher zwischendurch mal sehr. Wer erinnert sich nicht daran, wie hochwillkommen eine überraschende Freistunde sein konnte? Weniger schön ist aber ein Unterrichtsausfall, der dazu führt, dass Lernziele nicht erreicht werden und notwendige Unterstützung nicht gegeben werden kann. Gerade angesichts der Lerndefizite, die uns die Pandemie eingebrockt hat, ist das mehr als nur ein Ärgernis, sondern ein Zustand, den wir verbessern müssen.

Unterrichtsausfall, das gefällt manchem Schüler oder mancher Schülerin sicher zwischendurch mal sehr. Wer erinnert sich nicht daran, wie hochwillkommen eine überraschende Freistunde sein konnte? Weniger schön ist aber ein Unterrichtsausfall, der dazu führt, dass Lernziele nicht erreicht werden und notwendige Unterstützung nicht gegeben werden kann. Gerade angesichts der Lerndefizite, die uns die Pandemie eingebrockt hat, ist das mehr als nur ein Ärgernis, sondern ein Zustand, den wir verbessern müssen.

Seit vielen Jahren ist das Thema „Unterrichtsversorgung“ auf der Agenda. Die Zeiten, als „Schwarz-Gelb“ Lehramtsstudienplätze abgebaut hat, sind glücklicherweise vorbei. Die Lücken, die auch dadurch beim Beruf „Lehrer“ gerissen worden sind, sind aber nur schwer zu füllen – und so wird es wohl auch die nächsten Jahre noch bleiben.

Denn der Fachkräftemangel ist überall zu spüren und so ist es kein Wunder, dass auch Lehrerinnen und Lehrer heiß begehrte „Mangelware“ sind. Die Landesregierung versucht diese Lücken mit einem ganzen Strauß an Maßnahmen zu reduzieren. Mit 1.345.410 LehrerIststunden gibt es aktuell auch den höchsten Stand seit 2012. Das ist auch notwendig, denn an allen Schulen gibt es auch die erfreuliche Zahl von 868.513 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2022/2023 und somit 25.000 Schülerinnen und Schüler mehr als im Schuljahr zuvor.

Der Landkreis Helmstedt ist, wie auch in allen anderen Bereichen, ganz unterschiedlich aufgestellt. Mit einer Versorgung von 87,8 % ist die Versorgung an den Realschulen am schlechtesten. Dementgegen liegen die Gymnasien mit 98,9 % der Versorgung mit Lehrkräftestunden sogar über dem Landesdurchschnitt.

Bevor die Schulen im Einzelnen betrachtet werden, ein Hinweis: Die von Schule zu Schule unterschiedliche Versorgung, darauf lege ich Wert, kann keine Wertung sein, was die Qualität der Arbeit dort angeht! Keine Schule kann ihre Versorgung gänzlich selbst steuern, da kommen viele Faktoren zusammen. Das bitte ich zu beachten, wenn Sie sich die Antwort der Landesregierung auf eine diesbezügliche Anfrage im Landtag ansehen, die in Auszügen hier zu finden ist.

Ich begrüße die jüngsten Verbesserungen im Sektor Schule, sie sind notwendig, allerdings längst noch nicht abgeschlossen. Neben den verschiedenen Maßnahmen des Landes ist es dabei auch wichtig, dass Schulen nicht nur ein schöner Ort zum Lernen sind, sondern auch ein attraktiver Arbeitsplatz. Gerade durch die Lage am Arbeitsmarkt können sich Absolventinnen und Absolventen sehr frei aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Marode wirkende Schulen sind keine gute Werbung, um junge Fachkräfte anzulocken, insofern sind die Investitionen der Kommunen der letzten Jahre umso mehr zu würdigen. Gerade unsere Gemeinden haben viel Geld investiert, der Landkreis Helmstedt selbst hat einen riesigen und kaum zu bewältigenden Investitionsstau vor sich, der dringend abgearbeitet werden muss.

Nicht immer war früher alles besser, jedoch wurde die Verteilung der Lehrkräfte in der Vergangenheit vom Land direkt beeinflusst. Dies ist weitgehend Geschichte, so dass Ballungszentren heute aufgrund Ihrer Attraktivität einen klaren Standortvorteil haben. Eine Debatte darüber, ob das Land erneut mehr Gewicht bei der Verteilung haben sollte angesichts des benachteiligten ländlichen Raums, würde ich mir daher sehr gerne und ergebnisoffen wünschen. Ob man jungen Lehrerinnen und Lehrer vorschreiben darf, wo sie die ersten Jahre zu unterrichten haben, ist dabei höchst umstritten. Die GEW als Gewerkschaft sieht den Lehrerberuf dadurch generell benachteiligt. Auch das gilt es zu überprüfen, zeigt aber auch, die eine richtige Lösung gibt es nicht. Zeit also, das wir uns zusammensetzen und alles tun was machbar ist.